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"Dankeschön!
- Bitteschön!"
So begeistert wie sich Sänger Niilo Sevänen
(Video-Interview hier) am 12.01.2017 von der deutschen Sprache gab, zeigte sich auch das
Publikum während des Auftritts von Insomnium im Colos-Saal
Aschaffenburg. Die Location war der zweite Anlaufpunkt im Zuge der Winter's
Gate European Tour, die derzeit noch läuft.
Es mag dementsprechend kaum überraschen, dass die
Band ihr Konzert mit der Wiedergabe des kompletten Albums "Winter's
Gate" begann, welches aus einem einzigen etwa 40 minütigen Song
besteht. Dabei wurde sehr viel Wert auf Atmosphäre gelegt, das Publikum
nicht angesprochen, als Licht nur leichtes Blau von hinten, wodurch die
Bandmitglieder sich als Silhouetten über die Bühne bewegten. Was wohl der
Stimmung des Albums und der dazugehörigen Kurzgeschichte entspricht und daher
Sinn macht, war für die Fotografen selbstredend die Hölle. Auch als Zuschauer kann
ich mich mit schwachem Licht nicht wirklich anfreunden, da ich die Emotionen
auf den Gesichtern und auch alle sonstige Mimik und Gestik, insbesondere die
handwerkliche Kunst, der Musiker sehen will. Davon bekam man allerdings während
des Songs ausreichend zu hören und im Anschluss auch zu sehen, denn mit dem
Beginn der zweiten Konzerthälfte, die aus älteren Songs bestand, wurde auch das
Licht auf ein gewohntes Maß gebracht.
Auf der Setlist vertreten waren bis auf das Debüt alle Insomnium-Alben, auf eine ausgewogene und durchwegs starke Mischung wurde sorgsam geachtet. Die Auswahl begünstigte die Stimmung, die durch Riffs wie etwa "While We Sleep" es zu bieten hat, zusätzlich angeheizt wurde. Zu den starken Songs gesellten sich starke Musiker, was auf alle vier auch an diesem Abend zutraf. Niilo überzeugte durchwegs sowohl mit stimmlicher Grunt-Härte als auch am Bass, dessen Tiefe die Stimmung der insomnischen Songs besonders gut begünstigt, zudem waren seine Publikumsansprachen erfrischend enthusiastisch und zeigten ihn auch nach 20 Jahren Bandgeschichte noch von einer jugendlichen Seite. Auch Ville Friman überzeugte nicht nur mit Gitarre, sondern vor allem sein unterstützender cleaner Gesang war an diesem Abend grandios. Das fiel besonders bei "Winter's Gate" auf, wo er mit seiner rauen Stimme brillierte - fast noch ansprechender als auf dem Album selbst!
Einen weiteren Sturmfaktor bei der Eroberung der Herzen des Publikums bildete sicherlich Markus Vanhala, der mit seiner schwarzen Flying V und einem Doppel-P bestehend aus Power und Präzision über die Bühne blitzflanierte und sich dabei angemessen in Pose warf. Zuletzt war es Markus Hirvonen, den man zwar an seinem Schlagzeug kaum sah, der aber saubere Töne aus dem hinteren Bühnenbereich verlauten ließ und die Rhythmusfraktion erfolgreich anführte.
Alles zusammengerechnet mag es kaum verwundern, dass das Publikum lautstark nach einer Zugabe verlangte und selbige in Form einer Across-the-Dark-Auswahl auch gehörig erhielt.
Fazit: Insomnium lieferten also einen nahezu berauschenden Auftritt ab, der mit einem atmosphärischen Supersong begann, um mit nicht viel weniger starken Songs fortgeführt zu werden. Geboten wurde eine von der Band gewohnte Mischung aus schleppenden und treibenden Melodien, aus mitreißenden Riffs und zarten Klängen, aus schmetternden Grunts und melancholischem Gesang, dazu eine stimmige Gesamtoptik und guter Sound - bereichert durch ein Nummer-1-Album, das mit Recht namensgebend für die Tour ist. Und als würde das noch nicht ausreichen, war auch die Location-Crew, allen voran die Security, bemerkenswert sympathisch - ein mehr als gelungenes Konzert!
Setlist:
Teil 1:
Teil 2:
2. Gale
3. Mortal Share
4. While We Sleep
5. Bereavement
6. Change of Heart
7. Only One Who Waits
8. Promethean Song
Zugabe:
9. Equivalence
10. Down With the Sun
11. Weighed Down With Sorrow
Weitere
Fotos:
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