Freitag, 19. Juni 2015

Konzertbericht + Fotos: DragonForce bei Epica in Hamburg 2015

"Quest for the [dragons] to reclaim the throne"

Nach meinem Interview mit Marc Hudson (Link unten) am 16.01.2015 in der Hamburger Markthalle war ich besonders heiß auf den Auftritt seiner Power Metal Band DragonForce. Die wollte ich sowieso schon lange einmal live sehen, was sich an diesem Abend als Epicas Very Special Guest endlich ergeben sollte. 

Dabei spielten DragonForce eine Mischung aus neuen Songs mit alten Klassikern. Die Bühne betreten wurde mit "Fury the Storm" - schon hier war klar: diese Band ist live ein echtes Erlebnis! Dieser Eindruck verstärkte sich insbesondere, als zwei der stärksten Songs von "Maximum Overload" folgten. Eine klassische Power Metal Hymne mit "Three Hammers" und eine Vorwärtsnummer mit tiefgründigerem Text mit "The Game". Beide absolut mitreißend und überzeugend dargeboten - da machte das Zuschauerherz den ein oder anderen Satz. Nach drei weiteren durchwegs guten Songs brach dann mit dem asoluten Klassiker "Through Fire And Flames" das große Finale an. 

Was auf den ersten Blick ins Ohr stach, war die hervorragende Performance von Sänger Marc Hudson. Der konnte durch Gesang bis in die höchsten Höhen, sowie eine erfrischende Performance für sich einnehmen. Dabei fehlt ihm trotz Bühnenpräsenz jede Spur von Arroganz, was zusätzlich sehr anziehend auf den Zuschauer wirkt. Ganz anders sieht das bei dem dynamischen Duo an den Gitarren aus. Herman Li (Lead Gitarre) und Sam Totman (Rhythmus Gitarre) spielen viel eher mit einer gewissen Arroganz, wobei Totman unnahbar, Li teilweise wahnsinnig wirkt. Wie unterhaltsam das gekonnte Zusammenspiel der beiden ist, was mal synchron, mal als eine Art Battle erfolgt, konnte man bereits in dem ein oder anderen Musikvideo sehen. Dieses Niveau konnte live definitiv gehalten werden! 
Selbiges gilt auch für den Auftritt von Frédéric Leclercq (Bass), der durch seinen Wechsel aus positiver Ausstrahlung und dezenter Leidenschaft die nötige Tiefe auf die Bühne brachte. Durch den stürmischen, aber auf dem Punkt kommenden Gee Anzalone (Schlagzeug) wurde das Quintett vervollständigt, denn Vadim Pruzhanov (Keyboard) war an diesem Abend aus gutem Grund nicht anwesend sein (Details im Interview). Dies tat der Show aber keinen Abbruch, denn auch wenn die Keyboard-Töne an diesem Abend vom Band kamen, machte der volle Einsatz der verbliebenen Bandmitglieder sein Fehlen locker wett. 
Was DragonForce hauptsächlich auszeichnet ist eine Mischung aus exzessiven Gitarrenparts und sehr gutem Gesang, dabei kann man die Songs meistens in die Kategorie episch ("dragons, dragons, dragons!") oder sehr schnell und modern einordnen, immer aber dem Power Metal zuordenen. Was sich live zudem als besonders herausragend gezeigt hat, ist die Aufmerksamkeit, die der Mehrstimmigkeit zu Teil wurde. Oft hat man doch bei Metalkonzerten das Gefühl, dass die Backing Vocalisten zwar mit einem Mikrofon ausgestattet, aber kaum zu hören sind. Bei DragonForce war das anders, die Mehrstimmigkeit (tatsächlich bis zu vierstimmig) kam sehr gut zum Tragen, was mir persönlich besonders gefallen hat!
 
Auf jeden Fall brachte bereits der Support-Act eine Bombenstimmung ("Hamburg, let me hear you make some fucking noooooooiseeeeeeee!") und eine gehörige Portion Entertainment in die Hamburger Markthalle. Ich war zu Beginn überrascht, weil Epica und DragonForce auf den ersten Blick verschiedene Zielgruppen ansprechen. Auf den zweiten allerdings kenne ich mehrere Zuschauer, die sogar extra für letztere gekommen waren und die Bands haben eben doch eine elementare Gemeinsamkeit: beide machen gute Musik. Das überzeugt dann eben über Genregrenzen hinaus, in Hamburg ist es gelungen!


Setlist:
1. Fury of the Storm
2. Three Hammers
3. The Game
4. Symphony of the Night
5. Cry Thunder
6. Valley of the Damned
7. Through Fire and Flames






Weitere Fotos:



Link zur Bandseite: 
http://www.dragonforce.com/

Link zum Video-Interview mit Marc Hudson:
http://www.realisart.com/2015/06/video-interview-artikel-dragonforce-2015.html

Link zum Epica-Artikel:
http://www.realisart.com/2015/07/konzertbericht-fotos-epica-in-hamburg.html



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen