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Donnerstag, 2. Oktober 2014

Festival-Bericht: Female Metal Event I

„Frauenpower für die Niederlande!“
 
Am 28.09.2014 fand in Eindhoven das erste Female Metal Event, kurz FemME, statt. Als Location wurde das Effenaar gewählt, das von 13.00 bis ca. 23.00 Uhr ganz im Zeichen der weiblichen Metal-Welt stand. Organisiert wurde das Event dabei von Ton Dekkers, der den Tag mit seinen Anmoderationen begleitete und sichtlich viel Herzblut hineinfließen ließ.
 
Das Festival wurde von Ingeborg Steenhorst mit einer Modenschau ihrer Marke „I Style Stars“ eröffnet. Die Designerin, die im Laufe ihrer Karriere tatsächlich zahlreiche Metalstars einkleidete, zeigte zahlreiche ihrer Kreationen an größtenteils weiblichen, aber auch männlichen Models, die über einen eigens dafür errichteten Laufsteg liefen.
 

Die Modenschau war in vier Durchgänge aufgeteilt, jeweils unterbrochen von einer kurzen Bühnenshow. Das war zunächst Mal Monique Joosten von Seventh Sin, die mit einer klaren Stimme und nur begleitet von einem Keyboard eine emotionale Ballade performte – Gänsehaut inbegriffen. Es folgte der Auftritt von Aerial Arts, eine Performance von Simone Heitinga, inclusive asiatischer Bühnenshow mit Gesang, akrobatischer Einlage und Taiko-Trommel. Zuletzt folgte noch die furiose Show von Karmaflow, der Band zum Rock Opera Videogame.
 
 
Was alle drei Auftritte gemeinsam hatten war die Intensität und die Tatsache, dass auch hier Steenhorst ihre talentierten Finger im Spiel hatte, denn von ihr waren die Bühnenoutfits designet. Durch die Mischung aus Mode und Musik entstand ein ästhetisches Geflecht, das atmosphärisch aufgeladen war und den perfekten Auftakt für FemME darstellte.
 
Der Startschuss unter den acht angekündigten Bands wurde von La-Ventura abgegeben. Die Niederländer glänzten durch eine Sängerin, Carla van Huizen, mit kraftvoller Stimme und auf vier Personen reduzierte Bandbesetzung. Durch Gitarre, Bass und Schlagzeug wurde so ein rockiger Power-Sound geschaffen.
 
Darauf folgten die brasilianische Melodic Metal Band Revengin, die jungen Musiker von Adeia, die Metalband mit Popanleihen theNAME (die freundlicherweise ihr Schlagzeug zur Verfügung stellten), die belgischen Stimmungskanonen von Skeptical Minds, sowie die Alternative-Rock-Band Asrai.

Wer sich die Pausen vertreiben oder zwischendurch eine kleine musikalische Auszeit nehmen wollte, hatte die Möglichkeit, sich mit den in der Halle platzierten Ausstellungen zu befassen. Zu finden waren die Puppen von Cat’s and Dolls (z.B. Nachbildungen von Floor Jansen und Simone Simons), Schmuck von Dianne van Giersbergen, der neuen Sängerin von Xandria, sowie Diana Lingerie Design. Darüber hinaus hatten die einzelnen Bands Merchandise-Stände aufgebaut.
 
Zur besten Sendezeit trat dann Izegrim auf den musikalischen Plan. Frontfrau Marloes, die bereits auf der Modenschau durch ihre Körpergröße herausgestochen war, brachte hier mit ihrer Death-Metal-Band weibliche Grouls auf das Festival. Um sich zu erinnern, auf welcher Art von femininer Veranstaltung man sich befand, war es dementsprechend von Vorteil, die Augen geöffnet zu halten.
 
Last but not least folgte mit MaYaN der Headliner des Festivals mit einer Mischung ihrer beiden Alben „Quarterpast“ und „Antagonise“. Unterstützt wurden die acht Stammmusiker von den ebenfalls auf dem aktuellen Album vertretenen Gästen Marcela Bovio und Dimitris Katsoulis, der die Band mit seinem virtuosen Violinenspiel unterstützte. Virtuos war auch der Rest der Show – Melodic Death Metal pur! Neben der Mischung aus Henning Basses Clear und Mark Jansens Guttural Vocals, war es vor allem das aktive Geschehen auf der Bühne, das die Aufmerksamkeit des Zuschauers fesselte: viele Platzwechsel, absolute Härte, Headbanging und eine wilde Lichtshow. Möglicher Kritikpunkt ist lediglich, dass Laura Macrí und Marcela Bovio gesangstechnisch im Vergleich zu den Männern akustisch ein bisschen untergingen. Dafür konnte sich Merel Bechtold, die auch bereits mit Karmaflow auf der Bühne stand, sehr gut gegen ihre männliche Konkurrenz an den Saiten behaupten. Alles in allem auf jeden Fall eine tolle Show!
 
 
Das gilt für das gesamte Festival. Soweit ich sie sehen konnte, haben die Bands durchgehend überzeugt und animiert. Und das bei einem Publikum, das nicht so zahlreich war, wie es ursprünglich sicher gehofft wurde. Doch was für die Veranstalter und Künstler eher ärgerlich ist, war für die Zuschauer umso besser! Und gedankt wurde es mit sehr guter Stimmung und zudem, nach einem ersten Erfolg, mit Aussicht auf eine breitere Resonanz im nächsten Jahr – denn ein weiteres FemME wurde vor Ort bereits angekündigt.
 
Realisart! hat vom Festival neben den positiven Eindrücken viele Fotos und zwei Interviews mitgenommen. Das erste mit Mike Saffrie von La-Ventura, das zweite mit Mark Jansen von MaYaN. Die Interviews, sowie weitere Fotos und Artikel folgen in Kürze.
 
Line-Up:
13:30-14:15 Fashion Metal Show
14:30-15:00 La-Ventura
15:20-15:50 Revengin
16:10-16:40 Adeia
17:00-17:40 theNAME
18:00-18:40 Skeptical Minds
19:00-19:45 Asrai
20:10-21:00 Izegrim
21:30-22:40 MaYaN



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