„Frauenpower
für die Niederlande!“
Am
28.09.2014 fand in Eindhoven das erste Female Metal Event,
kurz FemME, statt. Als Location
wurde das Effenaar gewählt, das von
13.00 bis ca. 23.00 Uhr ganz im Zeichen der weiblichen Metal-Welt stand. Organisiert
wurde das Event dabei von Ton Dekkers,
der den Tag mit seinen Anmoderationen begleitete und sichtlich viel Herzblut
hineinfließen ließ.
Das
Festival wurde von Ingeborg Steenhorst
mit einer Modenschau ihrer Marke „I
Style Stars“ eröffnet. Die Designerin, die im Laufe ihrer Karriere tatsächlich
zahlreiche Metalstars einkleidete, zeigte zahlreiche ihrer Kreationen an
größtenteils weiblichen, aber auch männlichen Models, die über einen eigens
dafür errichteten Laufsteg liefen.
Die
Modenschau war in vier Durchgänge
aufgeteilt, jeweils unterbrochen von einer kurzen Bühnenshow. Das war zunächst
Mal Monique Joosten von Seventh Sin, die mit einer klaren
Stimme und nur begleitet von einem Keyboard eine emotionale Ballade performte –
Gänsehaut inbegriffen. Es folgte der Auftritt von Aerial Arts, eine Performance von Simone Heitinga, inclusive asiatischer Bühnenshow mit Gesang,
akrobatischer Einlage und Taiko-Trommel. Zuletzt folgte noch die furiose Show
von Karmaflow, der Band zum Rock Opera Videogame.
Was
alle drei Auftritte gemeinsam hatten war die Intensität und die Tatsache, dass
auch hier Steenhorst ihre talentierten Finger im Spiel hatte, denn von ihr waren
die Bühnenoutfits designet. Durch
die Mischung aus Mode und Musik entstand ein ästhetisches Geflecht, das
atmosphärisch aufgeladen war und den perfekten Auftakt für FemME darstellte.
Der
Startschuss unter den acht angekündigten Bands wurde von La-Ventura abgegeben. Die Niederländer glänzten durch eine Sängerin,
Carla van Huizen, mit kraftvoller
Stimme und auf vier Personen reduzierte Bandbesetzung. Durch Gitarre, Bass und
Schlagzeug wurde so ein rockiger Power-Sound geschaffen.
Darauf
folgten die brasilianische Melodic Metal Band Revengin, die jungen Musiker von Adeia, die Metalband mit Popanleihen theNAME (die freundlicherweise ihr Schlagzeug zur Verfügung
stellten), die belgischen Stimmungskanonen von Skeptical Minds, sowie die Alternative-Rock-Band Asrai.
Wer sich die Pausen vertreiben
oder zwischendurch eine kleine musikalische Auszeit nehmen wollte, hatte die
Möglichkeit, sich mit den in der Halle platzierten Ausstellungen zu befassen. Zu finden waren die Puppen von Cat’s and Dolls (z.B. Nachbildungen von
Floor Jansen und Simone Simons), Schmuck von Dianne van Giersbergen, der neuen
Sängerin von Xandria, sowie Diana Lingerie Design. Darüber hinaus
hatten die einzelnen Bands Merchandise-Stände
aufgebaut.
Zur
besten Sendezeit trat dann Izegrim
auf den musikalischen Plan. Frontfrau Marloes,
die bereits auf der Modenschau durch ihre Körpergröße herausgestochen war,
brachte hier mit ihrer Death-Metal-Band weibliche Grouls auf das Festival. Um sich zu erinnern, auf welcher Art von
femininer Veranstaltung man sich befand, war es dementsprechend von Vorteil,
die Augen geöffnet zu halten.
Last
but not least folgte mit MaYaN der Headliner des Festivals mit einer
Mischung ihrer beiden Alben „Quarterpast“
und „Antagonise“. Unterstützt wurden
die acht Stammmusiker von den ebenfalls auf dem aktuellen Album vertretenen
Gästen Marcela Bovio und Dimitris Katsoulis, der die Band mit
seinem virtuosen Violinenspiel unterstützte. Virtuos war auch der Rest der Show
– Melodic Death Metal pur! Neben der
Mischung aus Henning Basses Clear
und Mark Jansens Guttural Vocals,
war es vor allem das aktive Geschehen auf der Bühne, das die Aufmerksamkeit des
Zuschauers fesselte: viele Platzwechsel, absolute Härte, Headbanging und eine
wilde Lichtshow. Möglicher Kritikpunkt ist lediglich, dass Laura Macrí und Marcela
Bovio gesangstechnisch im Vergleich zu den Männern akustisch ein bisschen
untergingen. Dafür konnte sich Merel
Bechtold, die auch bereits mit Karmaflow auf der Bühne stand, sehr gut
gegen ihre männliche Konkurrenz an den Saiten behaupten. Alles in allem auf
jeden Fall eine tolle Show!
Das
gilt für das gesamte Festival. Soweit ich sie sehen konnte, haben die Bands
durchgehend überzeugt und animiert. Und das bei einem Publikum, das nicht so zahlreich war, wie es ursprünglich sicher
gehofft wurde. Doch was für die Veranstalter und Künstler eher ärgerlich ist,
war für die Zuschauer umso besser! Und gedankt wurde es mit sehr guter Stimmung
und zudem, nach einem ersten Erfolg, mit Aussicht auf eine breitere Resonanz im
nächsten Jahr – denn ein weiteres FemME
wurde vor Ort bereits angekündigt.
Realisart! hat vom Festival neben den positiven Eindrücken viele
Fotos und zwei Interviews mitgenommen. Das erste mit Mike Saffrie von La-Ventura, das zweite mit Mark Jansen von MaYaN. Die Interviews, sowie weitere Fotos und
Artikel folgen in Kürze.
Line-Up:
13:30-14:15
Fashion Metal Show
14:30-15:00
La-Ventura
15:20-15:50
Revengin
16:10-16:40
Adeia
17:00-17:40
theNAME
18:00-18:40
Skeptical Minds
19:00-19:45
Asrai
20:10-21:00
Izegrim
21:30-22:40
MaYaN